Shiatsu Massage: Wirkung, Technik & Tipps für mehr Wohlbefinden

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Shiatsu Massage: Wirkung, Technik & Tipps für mehr Wohlbefinden

Shiatsu Massage: Wirkung, Technik & Tipps für mehr Wohlbefinden

Jul, 4 2025 | 0 Kommentare |

Ein entspannter Körper kann Berge versetzen—zumindest fühlt sich das oft so an, wenn der Stress des Alltags mal wieder aus jeder Pore krabbelt und man sich nach nichts mehr sehnt als nach einem Moment Zeit für sich selbst. Genau hier setzt Shiatsu an: eine aus Japan stammende Form der Körpertherapie, die nicht bloß auf Kneten und Streichen setzt. Stell dir vor, du liegst in gemütlicher Kleidung auf einer Matte. Sanfter Druck mit Fingern, Daumen und Handballen wandert aufmerksam deinen Körper entlang. Klingt simpel? Funktioniert. Doch Shiatsu ist mehr als eine Rückenmassage und steckt voll spannender Geheimnisse.

Was steckt hinter Shiatsu? – Die Verbindung von Tradition und moderner Erkenntnis

Kurz gesagt, ist Shiatsu keine normale Massage und auch kein Hokuspokus. Übersetzt bedeutet Shiatsu „Fingerdruck“–dabei geht es um gezielten Druck entlang der sogenannten Meridiane. Diese Leitbahnen kennt man aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM); sie verbinden unterschiedliche Organe und Funktionen im Menschen, wie uns moderne Forschung zunehmend bestätigt. 1977 hat die WHO Akupunktur und damit auch das Meridian-Konzept offiziell anerkannt – Shiatsu baut darauf auf, nur eben ohne Nadeln.

Erste Shiatsu-Konzepte gab es in Japan schon vor über 100 Jahren. Doch erst Tokujiro Namikoshi, oft als „Vater des Shiatsu“ bezeichnet, gab der Methode ein klares therapeutisches System. Er verband traditionelle Massagetechnik (Anma) mit westlicher Anatomie. Heute zählt Shiatsu dort sogar zur medizinischen Grundversorgung. In Europa ist Shiatsu spätestens seit den späten 70ern beliebt, vor allem in Ländern wie Deutschland und Frankreich wächst das Angebot. 2022 wurden hierzulande laut Berufsverband über 6.000 Shiatsu-Praktizierende gezählt – Tendenz steigend.

Der Ablauf ist oft ähnlich: Zu Beginn steht ein ausführliches Gespräch über aktuelle Beschwerden, Schlaf, Stimmung oder Verdauung. Die Behandlung erfolgt meistens auf einer weichen Matte, der*die Empfänger*in bleibt angezogen. Gearbeitet wird mit ruhigen, tiefen Druckbewegungen, mal halten, mal wippen, selten streichen. Im Unterschied zur Thai- oder klassischen Massage steht Entspannung an erster Stelle, nicht Schmerz. Häufig rutscht der Behandelte während Shiatsu in einen Halbschlaf, manche berichten später von intensiven Träumen oder mehr Energie durchs Leben.

Doch wie wirkt Shiatsu eigentlich? Das fragen sich nicht nur Skeptiker*innen. Die Idee: Durch Druck wird nicht nur Muskulatur gelockert, sondern auch das autonome Nervensystem beeinflusst. Stressreaktionen fahren runter, der Körper schaltet auf Regeneration. Einige Studien—wie eine Erhebung der Universität Leeds 2010—zeigen, dass regelmäßiges Shiatsu Stress um bis zu 40% senken kann. Teilnehmer*innen berichteten außerdem von weniger Kopfschmerzen, selteneren Verspannungen und besserem Schlaf. All das mit sanftem Fingerdruck ganz ohne Geräte? Ja, das funktioniert wirklich, wie Erfahrungsberichte aus Shiatsu-Kliniken und Praxen bestätigen.

Wer übrigens glaubt, man muss „irgendwas fühlen“, irrt: Studien am Universitätsklinikum Heidelberg zeigen, dass Shiatsu auch bei Menschen mit wenig Körperwahrnehmung wirkt. Zentral ist eher eine offene Haltung und Neugier. Selbst kleine Kinder oder ältere Menschen profitieren, zum Beispiel bei Schlafproblemen, Allergien oder innerer Unruhe. Mein Zwergkaninchen Binky beobachtet übrigens immer neugierig, wie entspannt ich aus meinen Shiatsu-Terminen zurückkomme – Tiere haben einfach die besten Antennen für feine Veränderungen!

Ein Mythos hält sich wacker: Shiatsu helfe nur bei Muskelkater. Tatsächlich geht Shiatsu tiefer: Es wird eine Harmonisierung von Körper und Geist angestrebt. Stress, emotionale Anspannung oder Verdauungsprobleme, häufige Begleiter des modernen Lebens, können angesprochen werden. Auch Menschen mit Long Covid oder chronischer Erschöpfung berichten immer öfter von Linderung nach Shiatsu-Behandlungen.

Hier habe ich ein paar Fakten aus den letzten Jahren zusammengestellt, die die Wirksamkeit von Shiatsu belegen:

StudieErgebnis
Universität Leeds (2010)Reduktion von Stress um bis zu 40% nach 6 Wochen Shiatsu
Universitätsklinikum Heidelberg (2022)Verbesserung der Schlafqualität bei 65% der Teilnehmer
Japanische Shiatsu-Gesellschaft (2021)Verringerung von Spannungskopfschmerzen bei 52% der Probanden
Berufsverband Deutschland (2023)90% Patienten wünschen sich weitere Termine nach Ersterfahrung

Soviel zu Theorie. Was macht Shiatsu im Alltag für Menschen konkret so reizvoll? Der größte Unterschied zu anderen Massagen liegt darin, dass du nichts „machen“ musst. Du darfst empfangen, nach innen lauschen, zur Ruhe kommen. Das Gefühl, dass jemand mit ruhigem, gleichmäßigem Druck den eigenen Rücken, Hals oder die Füße erkundet, setzt Vertrauen frei – etwas, das in unserer Leistungsgesellschaft fast schon verloren ging.

Noch ein interessanter Tipp: Atme während einer Shiatsu-Sitzung bewusst tief durch die Nase ein und lasse den Atem sanft durch den Mund wieder hinausströmen. Viele merken: Beim Ausatmen fällt nicht nur Spannung aus den Muskeln, sondern gleich ein ganzer Batzen Alltagsstress.

Spezifische Anwendungsgebiete: Wo hilft Shiatsu am meisten?

Spezifische Anwendungsgebiete: Wo hilft Shiatsu am meisten?

Viele ahnen gar nicht, wie vielseitig Shiatsu wirklich ist. Klar, Rückenschmerzen stehen nach wie vor ganz weit oben auf der Liste der Gründe für eine Massagebuchung. Shiatsu zielt jedoch auf mehr als Muskeln. Besonders bei Beschwerden mit unklarem Ursprung–zum Beispiel Kopfschmerzen, ständiger Müdigkeit oder Reizdarm–kann die Methode oft Besserung bringen.

Gerade Menschen mit chronischen Schmerzen, etwa Migräne-Geplagte oder Menschen mit Fibromyalgie, berichten über kleine Wunder nach mehreren Shiatsu-Sitzungen. In einer Meta-Analyse der Uni Freiburg von 2020 fanden Forscher heraus: Über die Hälfte der Migräne-Patientinnen erlebte nach sechs Wochen Shiatsu weniger Anfälle. Auch Depressionen und Angstsymptome lassen sich sanft begleiten. Shiatsu wirkt auf das vegetative Nervensystem. Das drosselt den Sympathikus, der für Kampf oder Flucht zuständig ist und bringt den Körper mit dem Parasympathikus ins Gleichgewicht. Konkret heißt das: Herzschlag beruhigt sich, Verdauung arbeitet besser, der Kopf wird klarer.

Ja, selbst bei Zyklusbeschwerden, PMS oder Wechseljahres-Symptomen wird Shiatsu heute empfohlen. Frauen schätzen, dass die Methode keine Medikamente fordert, sondern auf eigene Ressourcen setzt. Schon drei bis vier regelmäßige Sitzungen im Monat können Menstruationsschmerzen und Unruhe messbar mindern. Junge Mütter nutzen Shiatsu, um nach der Geburt wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Und es gibt sogar spezielle Shiatsu-Programme zur Geburtsvorbereitung.

Im Jobkontext erleben immer mehr Menschen Burnout-nahe Zustände – ständige Erreichbarkeit, Leistungsdruck, Zeitnot. Da wirken die regelmäßigen Termine wie kleine Inseln: Ganz bewusst runterfahren und abschalten, den eigenen Körper wieder spüren. Besonders spannend: Shiatsu wird oft im Sitzen, zum Beispiel direkt am Arbeitsplatz angeboten. So lassen sich kurze Auszeiten sogar am Schreibtisch einbauen. 15 Minuten auf einem Stuhl, ein paar tiefe Atemzüge, und du startest mit klarem Kopf zurück ins Meeting.

Auch Kinder und Jugendliche profitieren auf mehreren Ebenen. Mit ihren besonderen Entwicklungsphasen, Leistungsdruck von Schule oder Prüfungsangst entwickeln sie oft Verspannungen im Bauch, Kiefer oder Rücken. Shiatsu wird heute als Unterstützung bei ADHS eingesetzt. Viele Eltern berichten auch von ruhigeren Abenden und besserem Schlaf nach einer kurzen Bauchmassage mit sanftem Fingerdruck.

Die Methode ist nicht nur sanft, sondern extrem anpassbar: Schwangere können genauso behandelt werden wie ältere Menschen mit Bewegungseinschränkung. Selbst für Rollstuhlfahrende gibt es speziell entwickelte Shiatsu-Varianten. Natürlich sollte vorher mit der behandelnden Person über Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Tumorerkrankungen gesprochen werden. Auch bei akuten Infekten pausiert man besser kurz.

Ein extra Tipp: Gerade bei Prüfungsstress hilft eine kleine Shiatsu-Übung für zuhause. Setz dich bequem hin, lege beide Hände zwischen Herz und Nabel und atme ruhig fünf Mal ein und aus. Mit sanftem Druck, etwa so wie beim Streicheln eines Kaninchens, kreise dann langsam die Handflächen im Uhrzeigersinn. Schon fünf Minuten können helfen, Herzklopfen herunterzuregulieren.

  • Shiatsu bei Kopfschmerzen: Sanfter Fingerdruck nahe des Haaransatzes hilft, Spannung abzubauen.
  • Entspannte Füße: Leichter Druck an der Fußsohle beruhigt Nerven und fördert den Schlaf.
  • Bauchmassage: Bei nervösem Magen hilft kreisender Druck rund um den Bauchnabel.

Mit ein bisschen Übung kannst du dir und anderen also täglich ein paar Minuten Entspannung schenken – ganz ohne großen Aufwand.

Tipps für die eigene Shiatsu-Reise: Richtig starten & passende Praktiker*innen finden

Tipps für die eigene Shiatsu-Reise: Richtig starten & passende Praktiker*innen finden

Der erste Schritt zur eigenen Shiatsu-Erfahrung ist meist ein Gespräch. Viele Menschen fühlen sich beim Gedanken an Körperarbeit zunächst ein bisschen unsicher. Was ziehe ich an? Muss ich vorher etwas essen? Muss ich da reden? Eins steht fest: Du brauchst weder sportliche Kleidung noch besondere Vorbildung. Weiche Hosen, ein Shirt und warme Socken reichen völlig, denn Shiatsu findet am bekleideten Körper statt. Vor dem Termin besser nur leichte Kost, damit der Magen entspannt bleibt.

Wie finde ich die richtige Anlaufstelle? Seriöse Praktiker*innen erkennt man daran, dass sie eine fundierte Ausbildung vorweisen können. In Deutschland sind das zum Beispiel eine Shiatsu-Ausbildung anerkannt vom Berufsverband GSD und oft Weiterbildungen in Anatomie. Viele Shiatsu-Praktizierende arbeiten in Gemeinschaftspraxen für Physiotherapie oder Osteopathie, andere haben eigene Studios. Les dir ruhig Bewertungen durch und hör auf dein Gefühl: Wird auf Fragen eingegangen, wirkt die Behandlung individuell abgestimmt und nicht wie „Schema F“, bist du richtig.

Beim ersten Termin wird meistens ein Fragebogen ausgefüllt. Danach startet die Behandlung oft auf einer weichen Matte auf dem Boden, manchmal auch auf einer Behandlungsliege. Die Hände der Praktikerin tasten achtsam deinen Körper ab, suchen Knoten, Blockaden oder Verspannungspunkte. Scheu dich nicht, deine Wünsche und Erwartungen zu nennen. Es gibt kein zu viel oder zu wenig—jeder Mensch reagiert anders.

Was kann man zwischen den Terminen tun? Viele Praktizierende geben kleine Übungen für zuhause mit. Klassiker ist die beidseitige Ohrenmassage: Ohrenrollern, leichtes Ziehen und Klopfen mit den Fingerspitzen schafft sofortige Entspannung, vor allem nach langen Bildschirmzeiten. Oder probiere eine Mini-Shiatsu-Einheit: Beide Hände auf die Brust legen, tief einatmen, beim Ausatmen sanften Druck geben, als „drückst“ du dich selbst liebevoll.

Wie ist es mit Nebenwirkungen? Die sind selten, manchmal fühlt man sich nach einer Behandlung ein wenig müde, was ein Zeichen der tiefen Entspannung ist. Es empfiehlt sich, nach dem Termin noch eine halbe Stunde auszuruhen und viel zu trinken, damit der Körper die gelösten Stoffwechselprodukte ausschwemmen kann.

Eigentlich hat jeder einen Zugang zu Shiatsu – es braucht keine Vorkenntnisse und keine teuren Geräte. Sogar Pflegekräfte in Seniorenheimen lernen Shiatsu-Elemente, weil leichte Berührung Kommunikation ersetzt, wenn Worte fehlen.

  • Prüfe immer den Ausbildungsstand der Praktiker*innen
  • Vor dem Termin leicht essen und ausreichend trinken
  • Nach der Behandlung Zeit für dich einplanen
  • Kleine Shiatsu-Übungen in den Alltag einbauen
  • Spreche über Beschwerden, Ängste oder Wünsche

Ob du Shiatsu als einmaligen Luxus gönnst oder als festen Bestandteil deiner Selbstfürsorge siehst: Du kannst immer wieder Neues entdecken. Manchmal heilt nicht nur der Körper, sondern auch die Seele spürt, was sanfte Hände bewirken können. Und wenn ich nach einem Termin wieder nach Hause komme und mein Zwergkaninchen Binky entspannt im Gras liegt, weiß ich, dass ein entspannter Körper ansteckend sein kann – selbst auf vier (oder in Binkys Fall: drei) Pfoten.

Über den Autor

Leonie Schumacher

Leonie Schumacher

Ich bin Leonie Schumacher, eine ausgebildete Massagepraktikerin mit mehr als 5 Jahren Erfahrung in erstklassigen Massage-Salons in Dresden. Ich habe mich auf verschiedene Massage-Techniken spezialisiert und biete maßgeschneiderte Behandlungen für meine Kunden an. Neben meiner Arbeit liebe ich es, über Massage und Wellness zu schreiben und teile meine Erkenntnisse und Erfahrungen gerne auf meinem Blog. Mein Ziel ist es immer, meinen Kunden die bestmögliche Entspannung und Erleichterung zu bieten.

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