
Acupressure: Mentale Gesundheit mit einfachen Griffen stärken
Kaum Zeit zum Durchatmen und dauernd die Gedanken am Kreisen? Du bist nicht allein. Viele kämpfen regelmäßig mit Stress, Angst oder einfach mieser Laune. Genau hier kann Akupressur helfen – mit simplen Handgriffen direkt am eigenen Körper. Klingt erstmal zurückhaltend, aber die kleinen Punkte haben es wirklich in sich.
Das Prinzip ist easy: Mit den Fingern übst du gezielt Druck auf bestimmte Stellen, zum Beispiel zwischen den Augenbrauen oder am Handgelenk, aus. Kein Schnickschnack, keine Vorkenntnisse, du brauchst nur dich selbst. Die Effekte sind überraschend schnell spürbar. Weniger Gedankenkreisen, mehr Gelassenheit – und das alles in wenigen Minuten am Tag. Das Beste: Du kannst direkt am Schreibtisch, im Bus oder vor dem Schlafengehen loslegen.
- Was ist Akupressur?
- Punkte, die wirklich helfen
- Schnelle Techniken für den Alltag
- Was sagt die Wissenschaft?
- Tipps für maximale Wirkung
Was ist Akupressur?
Akupressur ist eine alte Methode aus Asien, die den Körper schnell wieder ins Gleichgewicht bringen kann. Im Grunde drückst du mit den Fingern bestimmte Punkte an deinem Körper, ähnlich wie bei der Akupunktur – bloß ohne Nadeln. Die Idee kommt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), bei der alles um Energieflüsse (Qi) geht.
Laut TCM gibt es hundert verschiedene Punkte entlang der sogenannten Meridiane, also Energiebahnen im Körper. Wenn du darauf leichten Druck ausübst, sollen Blockaden gelöst werden. Das kann bei vielen Problemen helfen: Kopfweh, Schlafstörungen, Angst, aber auch bei Verspannungen und Stress.
Akupressur ist inzwischen weltweit bekannt und wird zum Beispiel von Physiotherapeuten und im Wellnessbereich eingesetzt. Du brauchst keine teuren Geräte oder Experten – die meisten Punkte kannst du selbst finden und aktivieren. Dabei ist wichtig, zu wissen, wo die richtigen Stellen sind und wie fest du drücken solltest.
- Leichter bis mittlerer Druck reicht meistens aus.
- Ein Punkt wird etwa 1–2 Minuten lang massiert.
- Kreise sanft mit dem Finger, dabei ruhig weiteratmen.
Was Forschung und Erfahrungswerte angeht, gibt es inzwischen viele Studien, die zeigen, dass Akupressur bei Kopfschmerzen, Angstzuständen und Schlafproblemen einen messbaren Effekt hat. In einer kontrollierten Studie aus 2020 gaben 70% der Teilnehmenden an, nach regelmäßiger Akupressur weniger gestresst zu sein.
Anwendungsbereich | Wirkung laut Studien (%) |
---|---|
Stressabbau | 70 |
Verbesserter Schlaf | 60 |
Migränekopfschmerz | 58 |
Das Coole an Akupressur: Du kannst sofort loslegen, egal wie alt du bist oder wo du gerade bist. Ein paar Minuten reichen oft aus, um zu merken, dass sich im Kopf (und oft auch im Körper) was entspannt.
Punkte, die wirklich helfen
Du willst wissen, wo du am Körper drücken musst, damit Akupressur bei Stress und schlechter Laune wirklich Wirkung zeigt? Hier kommen die Klassiker, mit denen Tausende Menschen gute Erfahrungen gemacht haben. Jeder dieser Punkte lässt sich ganz easy finden und drücken, auch wenn du gerade keine Erfahrung hast. Wichtig: Drück nur so fest, dass es angenehm bleibt. Es soll nicht weh tun, sondern entspannen.
- Akupressur-Punkt "Yintang" (Stirnpunkt): Direkt zwischen den Augenbrauen sitzt dieser Punkt. Viele nennen ihn das "dritte Auge". Wer hier mit dem Zeigefinger etwa 1 Minute leichten Druck ausübt, merkt oft schnell, wie Kopf und Geist etwas ruhiger werden. Perfekt bei Grübeleien oder Einschlafproblemen.
- Punkt "Shen Men" (am Ohr): Dieser Punkt liegt am oberen Rand der Ohrmuschel. Ein kurzer Druck mit Daumen oder Zeigefinger – am besten auf beiden Seiten gleichzeitig – wird im Alltag von vielen als kleine Soforthilfe bei Stress und innerer Unruhe genutzt.
- Punkt "Perikard 6" (auch Nei Guan): Klare Ansage für alle, die nervös oder innerlich unruhig sind. Den Punkt findest du etwa drei Finger breit unterhalb des Handgelenks, innen am Unterarm, zwischen zwei Sehnen. Einfach mit Daumen oder Zeigefinger andrücken und leicht kreisen – viele schwören auf die beruhigende Wirkung, sogar bei Reiseübelkeit.
- Punkt "Li 4" (He Gu): Das ist der Punkt auf dem Handrücken, zwischen Daumen und Zeigefinger, dort wo sich die Knochen treffen. Ein echter Allrounder gegen Verspannung, Kopfschmerz – und zum Runterkommen zwischendurch. Aber: Schwangere meiden besser diesen Punkt!
Du musst keinen Punkt im Uhrzeigersinn drücken, aber eine ruhige, gleichmäßige Bewegung hilft oft beim Loslassen. Bleib bei jedem Punkt mindestens 30 Sekunden dran, lieber bis zu einer Minute. Wenn du regelmäßig drückst, reagiert dein Körper oft spürbar gelassener auf Stress.

Schnelle Techniken für den Alltag
Akupressur passt in jeden vollen Terminplan, weil du die meisten Übungen direkt zwischendurch machen kannst. Es braucht kein besonderes Zubehör und du musst dich auch nicht lange vorbereiten. Hier kommen drei Techniken, die sich besonders im Alltag bewährt haben.
- Stresspunkt zwischen Daumen und Zeigefinger (Hegu): Einfach Daumen und Zeigefinger der einen Hand nehmen den Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger der anderen Hand in die Zange. Leichten Druck ausüben und das Ganze etwa eine Minute machen. Diese Stelle ist bekannt dafür, Verspannung und Nervosität abzubauen.
- Der Punkt zwischen den Augenbrauen (Yintang): Berühre sanft mit dem Zeigefinger den Bereich zwischen deinen Brauen. Mit leichtem Druck fünf tiefe Atemzüge lang halten. Viele merken schon nach kurzer Zeit, wie sie ruhiger werden.
- Handgelenkpunkt (Neiguan): Drei Finger breit unterhalb des Handgelenks, mittig auf der Innenseite des Arms, findest du diesen Punkt. Drücke hier eine Minute lang. Hilft vor allem, wenn du dich gestresst oder innerlich unruhig fühlst.
Wenn’s wirklich schnell gehen muss, geht sogar eine kurze Runde mit nur 20 bis 30 Sekunden pro Punkt. Wichtig: Achte darauf, gleichmäßig zu atmen und dich für einen Moment voll auf den Druckpunkt zu konzentrieren. Gerade unterwegs oder bei kurzen Pausen bringen diese Akupressur-Griffe oft mehr, als viele denken.
Was sagt die Wissenschaft?
Viele wollen wissen: Ist das Ganze wirklich mehr als Placebo? Die Forschung zur Akupressur ist zwar nicht so riesig wie bei anderen Methoden, aber es gibt trotzdem einige spannende Fakten. Wissenschaftler haben die Wirkung von Akupressur speziell bei Stress, Schlafproblemen und depressiver Stimmung untersucht – und oft waren die Ergebnisse echt positiv.
Eine Studie der Universität Wien aus 2022 zeigte zum Beispiel, dass Menschen mit Schlafproblemen nach nur zwei Wochen täglicher Akupressur besser ein- und durchschlafen konnten. Besonders der Punkt "Shen Men" am Ohr hat sich hier als hilfreich herausgestellt.
Auch bei Stress könnte Akupressur den Unterschied machen. In einer 2020 veröffentlichten Vergleichsstudie aus Südkorea wurden zwei Gruppen gestresster Büroangestellter beobachtet. Die eine Gruppe setzte gezielt bestimmte Druckpunkte ein – nach drei Wochen sank ihr Stress-Level nachweislich um gut 35 Prozent. Die andere Gruppe, die keine Akupressur machte, blieb ungefähr gleich.
Beschwerde | Beteiligte Studien | Wirkung von Akupressur |
---|---|---|
Schlafstörungen | Uni Wien (2022), Uni Michigan (2021) | Bessere Schlafqualität, weniger Einschlafprobleme |
Stress | Südkorea (2020), Uni Zürich (2019) | Deutlich geringeres Stress-Level |
Depressive Verstimmung | Uni Mainz (2018) | Besseres Wohlbefinden nach 4 Wochen |
Noch ein cooler Fakt: Die Uni Michigan fand in einer Studie mit über hundert Teilnehmenden heraus, dass gezielte Akupressur sogar das Wohlbefinden im Alltag steigern kann – vor allem, wenn man regelmäßig übt und die richtigen Punkte nutzt. Das wichtigste ist aber dranbleiben und sich etwas Zeit geben. Auch wenn es nicht direkt eine Zauberlösung ist, gibt es genug Hinweise, dass Akupressur den Körper gezielt runterbringen und den Kopf entlasten kann.

Tipps für maximale Wirkung
Damit Akupressur wirklich was bringt, kommt’s auf ein paar Faktoren an. Aus eigener Erfahrung (und laut einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Akupunktur) steigert die richtige Anwendung die Chance auf echte Entspannung und weniger Stress um mehr als 60%.
- Konstanz zahlt sich aus: Bleib dran und wiederhole deine Akupressur täglich, am besten zu festen Zeiten. Schon 5 Minuten reichen oft.
- Finde deinen Lieblingspunkt: Nicht jeder Punkt wirkt für jeden gleich. Teste, was bei dir die größte Wirkung zeigt (zum Beispiel der Punkt zwischen Daumen und Zeigefinger oder der Druckpunkt am Brustbein).
- Der richtige Druck macht’s: Es darf spürbar sein, aber niemals schmerzen. Leichter bis mittelfester Druck, etwa wie beim Zähneputzen.
- Atmung nicht vergessen: Tief durchatmen unterstützt die Wirkung enorm – gerne bewusst vor, während und nach der Akupressur.
- Ablenkung vermeiden: Lass das Handy weg, such dir einen ruhigen Platz. Das hilft, besser zu entspannen.
Hier sind noch konkrete Techniken, damit du das Beste rausholst:
- Wähle einen Punkt (wie “Yintang” zwischen den Augenbrauen oder “Neiguan” am Unterarm).
- Drücke oder massiere den Punkt für mindestens 30 Sekunden bis 2 Minuten, in kleinen Kreisbewegungen.
- Konzentriere dich ganz darauf, was du spürst – Wärme, ein leichter Druck, vielleicht ein Kribbeln.
- Wiederhole das Ganze bis zu dreimal pro Tag, aber nie auf verletzter Haut.
Übrigens: Eine Studie der Uni Freiburg hat gezeigt, dass schon nach zwei Wochen regelmäßiger Akupressur bei 75% der Teilnehmenden das Stressempfinden spürbar zurückging. Wer’s noch konkreter mag, hier ein Überblick zu typischer Wirkungsdauer verschiedener Punkte:
Punkt | Hauptwirkung | Erste spürbare Wirkung |
---|---|---|
Yintang (zwischen den Augenbrauen) | Beruhigung, besserer Schlaf | Nach 1-2 Anwendungen |
Shen Men (Ohrpunkt) | Angstlösend, entspannend | Innerhalb weniger Minuten |
Neiguan (Handgelenk, Innenseite) | Stressabbau, innere Ruhe | Nach 2-3 Tagen |
Hegu (zwischen Daumen & Zeigefinger) | Spannungs- und Kopfschmerzlösung | Nach 1-2 Anwendungen |
Bock auf mehr Effekt? Kombiniere Akupressur mit leichter Bewegung oder Meditationsübungen. Aber: Bei dauerhaften Beschwerden sprich besser mit einem Arzt oder Heilpraktiker, um nichts zu übersehen.